Kühlung von Schweineställen

Baulehrschau - Sondertag Schweinehaltung am 06.12.2012 ab 10.00 Uhr auf Haus Düsse

  • Bernhard Feller: Einführung in die Thematik und Systeme
  • Reinhard Schulte-Sutrum: Erfahrungen mit verschiedenen Kühlsystemen auf Haus Düsse
  • Matthias Finkenbrink: Praktische Erfahrung mit der Kühlwand
  • Firmenvertreter: fünfminütige Statements zur Thematik
  • Firmen zeigen und führen ihre Lösungen vor (eventuell nach der Mittagspause)

Die Temperaturverläufe in Schweineställen werden den Bedürfnissen der Schweine unter Einbeziehung der Außentemperatur ständig angepasst. Trotz einer spezifisch reagierenden Lüftungstechnik kommt es in den Sommermonaten teilweise zu erhöhten Temperaturen, die den Komfortbereich der Schweine überschreiten. Wird die Forderung von “Komfortzonen mit verringertem Schlitzanteil“ in Abferkelställen durchgesetzt, so wird die Kühlung von Schweineställen bedeutungsvoll. Der Gesetzgeber fordert Vorrichtungen um die Wärmebelastung der Schweine bei hohen Stalllufttemperaturen zu vermindern. Dies gilt ab dem 1. Januar 2013 auch für vorhandene Stallanlagen. Also ist bis zum nächsten Frühjahr noch genügend Zeit, sich über entsprechende Techniken zu informieren, und das optimale Verfahren für seinen Betrieb zu finden.

Dieser Baulehrschau-Sondertag soll dazu dienen, die bisher gemachten Erfahrungen der verschiedenen Systeme zur Kühlung der Stallluft vorzustellen und praktische Beispiele für die Umsetzung durch die Stalleinrichtungsfirmen zu liefern.

Die Schweine werden entsprechend ihres Körpergewichtes durch erhöhte Temperaturen unterschiedlich stark beeinträchtigt. So können leichtere Tiere hohe Temperaturen wesentlich besser ertragen als schwerere Schweine und säugende Sauen mit hoher Milchleistung.

Da das Schwein kaum Schweißdrüsen besitzt, ist eine Abkühlung über die Produktion von Schweiß nicht möglich. Bei hohen Umgebungstemperaturen kann sich das Schwein nahezu ausschließlich über die Verdunstung von Wasser – also über die Atmung – entwärmen.

Kühlung zurzeit wenig verbreitet

Bei der Betrachtung der Temperaturverteilung über einen Jahresverlauf erkennt man, dass Belastungsphasen mit zu hohen Temperaturen für die Schweine nur einen relativ kurzen Zeitraum einnehmen. Baulich/technische Abhilfe bei zu hohen Temperaturen können Kühlungseinrichtungen im Stall oder in der Zuluft schaffen. Bereits durch die sachkundige Planung und Bauausführung einer Lüftungsanlage ist schon ein hoher Einfluss auf das Einhalten der Behaglichkeitstemperaturen gegeben (Ort der Luftansaugung, Regelung der Lüftungsanlage, Kontrolle der Luftmengen, ….).

Verfahren zur Kühlung von Ställen

Zur indirekten Kühlung setzt man Befeuchtungs- oder Besprühungssysteme mit Wasser auf der Dachoberfläche der Ställe ein. Darüber hinaus werden Systeme der direkten Kühlung eingesetzt, die über Erdwärmetauscher die Zuluft konditionieren oder als Sprenklersysteme Wasser vernebeln (Niederdruck-, Mitteldruck- und Hochdrucksysteme) oder flächig Wasser verrieseln (Kühlwand, Coolpads) und so die Effekte der Verdunstungskühlung nutzen. Nur bei einer niedrigen relativen Luftfeuchte der Stallinnenluft macht eine Befeuchtung zur Kühlung überhaupt Sinn, da nur dann die Luft nennenswert Feuchtigkeit aufnehmen kann und andererseits die Schweine nicht unter zu hoher relativer Luftfeuchtigkeit leiden, weil sie über ihre Atmung kein Wasser mehr loswerden können. Das würde den Effekt der Luftabkühlung zu Nichte machen. Deshalb ist es bei automatischen Luftbefeuchtungssystemen notwendig, die Luftfeuchtigkeit zu messen und regelmäßig zu kontrollieren.

Systeme, die Wasser mit Düsen versprühen, können hohe Ansprüche an die Wasserqualität haben, die dann durch zusätzliche Geräte zur Wasseraufbereitung sichergestellt werden müssen.

Organisation

Die Teilnahmegebühr inklusive Pausengetränk und Mittagessen beträgt: 30 € bei Voranmeldung, 35 € an der Tageskasse. Voranmeldungen sind nur bis Mittwochs möglich. Die Teilnehmerzahl für Stallführungen am Nachmittag ist begrenzt auf 75 Personen. Es werden dafür Teilnehmerkarten ausgegeben bei der Bezahlung der Teilnehmergebühr. Es entscheidet die Reihenfolge der Bezahlung.
Anmeldeschluss für die Sondertage ist jeweils drei Tage vor Veranstaltungsbeginn.